willy guhl willy guhl, 1915 in stein am rhein geboren, gehört zu den wesentlichen persönlichkeiten des schweizer nachkriegsdesigns. neben seinem kunststoffschalenstuhl aus scobalit für scott bader & co. ag gelten seine für die eternit ag seit 1954 entworfenen faserzementmöbel als bahnbrechende anwendungen neuer materialien im möbelbau. so wurde der bei uns zu sehende Strand- und Gartenstuhl aus einer einzigen, serienmäßigen eternitplatte ohne materialverschnitt geformt. die bis heute unerreichte materialzähigkeit der asbestfaser bedingte höchste stabilität bei minimalem materialquerschnitt. während der documenta 2, 1959, bildeten der strandstuhl sowie ein eleganter hocker die außenmöblierung rund um eine gruppe von picasso – skulpturen in der karlsaue. sie spiegelten den auf raffinierte schlichtheit gerichteten gestaltungswillen der jungen bundesrepublik im wechselspiel mit den weltweit aktuellsten kunstströmungen wider. wir freuen uns die originalexemplare der sessel und hocker, die seinerzeit während der documenta 2 verwendung fanden, zu präsentieren - in der überzeugung, dass sich auch nach 50 jahren noch die radikale frische dieser entwürfe mitteilt.
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